Fast jeder Fußballer kennt dieses ungute Gefühl, wenn sich ein plötzlicher Stich in der Muskulatur bemerkbar macht und fortan ans Kicken nicht mehr zu denken ist. Eine Muskelzerrung, ein Muskelfaserriss oder gar ein Muskelbündelriss stecken dann meist dahinter. Auch HSV-Mittelfeldspieler Aaron Hunt, der seines Zeichens seine 17. Profisaison absolviert, kennt dieses Gefühl nach all den Jahren im Fußball nur allzu gut und musste es zuletzt wieder leidvoll erleben. Beim Heimspiel gegen den Karlsruher SC am 29. April zog es – wie man umgangssprachlich im Sportjargon gern sagt – dem „Hunter“ unmittelbar zu Beginn der zweiten Halbzeit nach einem Sprintduell in die linke Wade. Für den Mittelfeldstrategen der Hamburger war das Spiel nach 56 Minuten gelaufen. Und das eigene Körpergefühl hatte den 34-jährigen Routinier dabei nicht getäuscht, wie bereits die anschließende Ultraschalluntersuchung erahnen ließ. „Hier konnte man schon eine leichte Einblutung erkennen, was immer ein schlechtes Zeichen ist und darauf hindeutet, dass Muskelgewebe kaputt ist und es sich eher um einen Riss als um eine Zerrung handelt“, erklärt HSV-Mannschaftsarzt Dr. Wolfgang Schillings. Die befürchtete Diagnose bewahrheitete sich am Folgetag nach einer MRT-Untersuchung im UKE Athleticum, die den genauen Befund lieferte: kleiner Muskelfaserriss in der linken Wade am Übergang zur Achillessehne.