Was anfängt wie ein schlechter Witz, ist in Wirklichkeit eine wunderschöne und außergewöhnliche Geschichte. Denn knapp 300 Trikots hat der zehnjährige HSV-Fan RAFAEL bereits gesammelt, darunter mehr als 30 von seinem HSV. Und mindestens genauso viele tolle Geschichten, zu denen sich nun eine weitere besondere hinzugesellt hat: ein Treffen mit BAKERY JATTA.

Es gibt Kids, die sammeln Lego, Playmobil oder dergleichen. Oder Fußball-Sticker. Und dann gibt es noch Rafael. Rafael ist zehn Jahre alt, riesiger HSV-Fan und er bekam jüngst von HSV-Profi Bakery Jatta einen großen Traum erfüllt. Denn Baka ist nicht nur einer von Rafaels absoluten Lieblingsspielern, sondern er lud den kleinen großen HSV-Fan auch noch zu einer Trainingseinheit mit anschließendem Besuch im Volksparkstadion ein. Ein Treffen zweier echter HSV, die sich blendend verstanden und reichlich Spaß hatten, schließlich eint sie die gleiche Leidenschaftskombination: Fußball und der HSV. Und in Rafaels Fall noch die Trikots. Und so freute er sich ganz besonders über die Chance eines etwas anderen Fotoshootings im Volksparkstadion, noch dazu mitten auf der Nordtribüne – inklusive seiner mehr als 30 verschiedenen HSV-Trikots.

Dass fußballbegeisterte Kids Trikots ihrer Lieblingsmannschaft im Schrank haben, ist ja grundsätzlich nichts Ungewöhnliches. Hier ein Neuer-Trikot, da ein Haaland-Jersey. Auch Nationalmannschaft-Shirts sind sicher weit verbreitet. Wenn es allerdings nicht mehr nur eine Handvoll Trikots im Schrank und stattdessen eine ganze Kommode voll mit verschiedensten Shirts aus zahlreichen Ländern weltweit ist, dann wird es besonders. Und insofern ist Rafael Bremer sehr besonders. Denn der junge HSV-Fan aus Wardenburg, einer kleinen Gemeinde in der Nähe der niedersächsischen Stadt Oldenburg, bekam schon früh sein erstes HSV-Trikot geschenkt, das der Startschuss von etwas ganz Großem werden sollte. Long Story short: Rafael fand Gefallen an seinem ersten HSV-Exemplar und dem Thema Spielbekleidung an sich. Und so brachte mal seine Oma ein Nationalmannschaftstrikot vom Flohmarkt mit oder er entdeckte gemeinsam mit seinem Vater Oliver außergewöhnliche Teile auf eBay. So beispielsweise auch ein Trikot des argentinischen Clubs Boca Juniors. „Ich fand es richtig cool, ein Trikot aus Südamerika zu haben und wollte noch mehr aus Ländern haben, die weiter entfernt sind“, verrät Rafael. Damit ging es dann so richtig los: Aus einer Websuche wurden zahlreiche, die Flohmarkt-Käufe häuften sich, zum Geburtstag oder zu Weihnachten gab es hauptsächlich Trikots und auch Freunde brachten aus ihren Urlauben Jerseys für Rafael mit. Mittlerweile zählt seine Sammlung bereits mehr als 280 Trikots – etwas mehr als 30 davon von seinem Lieblingsclub, dem HSV. 

Dazu zählt auch ein Trikot der HSV-Fußballschule, das Rafael durch seine Teilnahme an einem Camp der Rothosen bekommen hat und das mittlerweile eine echte Rarität ist. Warum? Gemeinsam mit seinem Vater besuchte der kleine Wardenburger vor einiger Zeit eine Partie der HSV U21 in Jeddeloh in der Regionalliga Nord – und hatte dabei das besagte Trikot an. „Nach dem Spiel wollte ich gern von drei Spielern ein Autogramm haben, und dann kamen auf einmal alle HSV-Spieler zu mir und haben auf meinem Trikot unterschrieben“, berichtet Rafael stolz. „Die standen richtig Schlange bei mir, das war cool. Deshalb ist das ist auch mein tollstes HSV-Trikot, weil es die beste Geschichte hat.“

Rafael im Volksparkstadion, mitten auf der Nordtribüne. Und mit ihm seine HSV-Trikot-Sammlung, aus der das Shirt der HSV-Fußballschule sein ganz persönlicher Favorit ist.

An spannenden Stories zu den einzelnen Trikots mangelt es aber grundsätzlich nicht. Insbesondere deshalb, weil Rafael mit der Zeit immer außergewöhnlichere Shirts haben wollte. Eben solche, die nicht alle haben. Von unterklassigen Teams oder Mannschaften, die in Deutschland nur die wenigsten kennen. Und so findet sich in seiner rappelvollen Trikot-Kommode in seinem Kinderzimmer eben auch ein Jersey von Komet Arsten aus der Bremen-Liga oder das Trikot eines Clubs aus der 2. Slowakischen Liga, das Schiedsrichter-Jersey von Bibiana Steinhaus und dazu Matchworn-Trikots, u.a. von Dennis Diekmeier oder Marvin Wanitzek. Diese besonderen, weil getragenen Trikots bekommt man am besten live vor Ort – mit dem Ergebnis, dass Rafael mit seinen gerade einmal zehn Jahren bereits mehr als 130 Spiele in knapp 100 verschiedenen Städten live gesehen hat. Sein absolutes Highlight ereignete sich in Albanien: die Champions League-Qualifikation zwischen dem FK Partizani Tirana und dem Qarabağ FK. Seine Familie macht gern Urlaub weit weg vom Mainstream, und so fuhren sie mit dem Auto an der Adria entlang bis nach Albanien. Für die Familie war direkt klar: Wenn sie schon mal dort sind, möchten sie auch ein Fußballspiel mitnehmen – und da bot sich das Quali-Spiel für die Königsklasse an. „Die Parkplatzsituation dort war total verrückt“, erinnert sich der Zehnjährige. „Wir wussten gar nicht, wohin mit uns und dem Auto. Dann kam ein Ordner und hat mit uns auf Englisch gesprochen. Er fand es so verrückt, dass wir aus Deutschland kommen, dass er kurzerhand einfach die Begrenzung entfernt und uns gesagt hat, dass wir direkt neben den Mannschaftsbussen parken dürfen. Das war ein besonderes Erlebnis!“

Und so hat die Trikot-Sammelleidenschaft schon einige besondere und außergewöhnliche Momente für Rafael bereitgehalten. Wie eben beispielsweise auch den HSVlive-Termin im Volksparkstadion inklusive des Treffens mit Bakery Jatta. Der schaute Rafael nach der Verabschiedung hinterher, grinste und murmelte etwas von „positiv verrückter Junge“. Eine Einschätzung, die Rafael sicher teilt, wenn er das nächste Mal seine mehr als 30 Rothosen-Trikots und die Fotos aus seinem Volksparkstadion anschaut.