Das Ausweichtrikot der Saison 2021/22 ist mehr als einfach nur ein Trikot. Es ist eine Hommage an die Stadt Hamburg und an die Historie des HSV. Und ganz nebenbei sieht es auch noch verdammt gut aus.
In der 1. Runde des DFB-Pokals bei Eintracht Braunschweig trugen die Rothosen erstmals in dieser Saison auch rote Trikots. Ein absoluter Hingucker, denn Käpt’n Schonlau und Co. konnten nicht nur mit dem Erreichen der nächsten Runde überzeugen, sondern auch optisch. Klassischer Look mit modernem Anstrich, dazu die bekannten drei Streifen, und das alles in einem knackigen Rot – das neue Ausweichtrikot für die Saison 2021/22 wusste definitiv zu gefallen.
Mindestens genau so wichtig aber ist das, was hinter diesem Trikot steckt. Denn dieses Trikot, das zu 100% aus recyceltem Material besteht, erzählt eine Geschichte. Es ist die Geschichte von der Liebe zur Heimat, zur schönsten Stadt der Welt: Hamburg. Hier kommen wir her, hier gehören wir hin. Und egal wohin es uns treibt, egal wo das nächste Spiel stattfindet, egal wie weit wir von zu Hause entfernt sind – wir spielen mit Hamburg im Rücken.
Und genau aus diesem Grund erstrahlt das neue Ausweichtrikot – das nahezu ausschließlich bei Auswärtsspielen zum Einsatz kommen wird – in den Farben unserer Stadt.
Zur Erklärung: Rot und weiß sind die Hamburger Landesfarben. Dies ist sogar in der Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg verankert. Und entsprechend gestaltet ist auch das Hamburger Wappen: weiße Burg auf rotem Schild. Der Ursprung dieses Wappens liegt im 12. und 13. Jahrhundert, der mittlere Turm mit dem Kreuz wird als Darstellung des mittelalterlichen Doms interpretiert, die Sterne über den beiden Seitentürmen gelten als „Mariensterne“, benannt nach der Schutzpatronin der Stadt. Besonderheit: Bis ins 18. Jahrhundert wurde die Burg rot und der Hintergrund weiß dargestellt. Diese Farbgebung, die die für Hamburg typische Bauweise in rotem Backstein aufnahm, blieb durch die Jahrhunderte erhalten, erst seit 1835 wird das Wappen offiziell in der heutigen Farbgebung dargestellt. Seitdem sind die Farben Rot und Weiß auch endgültig die Farben Hamburgs.
Kein Wunder also, dass rote Trikots beim HSV eine lange Tradition haben. Schon zu Oberliga-Zeiten gab es ab und an ein rotes Hemd und auch zu Beginn der Bundesliga wusste der HSV Ende der 60er- und Anfang der 70er-Jahre in rot zu gefallen. Und nicht zu vergessen: Auch den größten Triumph der Vereinsgeschichte, den Gewinn des Europapokals der Landesmeister 1983 in Athen, feierten die Rothosen in roten Trikots. Gelebte Tradition also, die in den 2000er-Jahren noch einmal auflebte, als der HSV in seinen roten UI-Cup-Trikots nicht nur optisch für Aufsehen sorgte, sondern auch internationale Erfolge feierte.
Sprung ins Heute: Die Zeiten sind andere, ganz klar. Aktuell fahren wir nicht nach Athen und sind derzeit grundsätzlich eher weniger international unterwegs. Und dennoch repräsentiert der HSV überall, wo er spielt, nicht nur sich selbst als Club, sondern ist gleichzeitig auch Botschafter seiner Stadt, Botschafter Hamburgs. Und auch wenn der Volkspark unsere Heimat ist und das Volksparkstadion unser Wohnzimmer, so fühlt es sich doch verdammt gut an, auch auswärts den Stoff seiner Stadt und damit ein Stück Hamburg mit sich zu tragen. Vor allem, wenn es auch noch so unglaublich gut aussieht.
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