Manu, deine dritte Saison im Profi-Bereich liegt hinter dir, deine zweite volle mit dem HSV. Wie blickst du auf die abgelaufene Spielzeit zurück?
Wir sind sehr gut in die Saison gestartet, haben dann aber besonders zum Ende hin einfach viel zu viele Punkte liegen gelassen und letztlich einfach zu wenig Zähler geholt. Es war – wie in den letzten Jahren auch – ab einem gewissen Zeitpunkt einfach der Wurm drin. Es war jetzt zum dritten Mal in Folge denkbar knapp und das fühlt sich in der Summe natürlich für alle extrem bitter an.
Wie ist dein persönlicher Umgang mit solchen Rückschlägen?
Rückschläge gehören leider zum Sport dazu. Man muss sie einstecken und versuchen, stärker zurückzukommen. Diesbezüglich tut einem die Sommerpause gut, da man die Möglichkeit bekommt, einfach mal abzuschalten und neue Kräfte zu sammeln, so dass man wieder mit vollem Elan in die neue Saison starten kann. Ich bin diesbezüglich jemand, der sich relativ schnell wieder aus einem negativen Loch herausziehen kann. Ich mache immer weiter und versuche, so schnell wie möglich das Vergangene zu verdrängen.
Dabei verlief die vergangene Saison für dich persönlich sogar sehr erfolgreich. Du bist mit 13 Vorlagen zum Top-Vorlagengeber des HSV avanciert, konntest darüber hinaus drei Treffer erzielen.
Das stimmt, wobei ich mich diesbezüglich als Teamplayer verstehe und eher bescheiden bin. Natürlich freut es mich, dass ich so viele Vorlagen geliefert habe und auf diese Weise meinen Teil beitragen konnte, aber wenn wir die Qualität vorn nicht gehabt hätten, hätten wir auch nicht so viele Tore gemacht. Dementsprechend geht ein großer Dank an meine Mitspieler, dass sie die Dinger verwandelt haben.
Ein Spieler, der das auf fulminante Weise gemacht hat und zugleich im Angriff intern zu deinen Konkurrenten zählte, war Simon Terodde. Wie hast du das Zusammenspiel mit ihm erlebt?
Ich konnte von Simon ungemein viel lernen. In meinen Augen ist er in der Box Weltklasse. Ich habe selten einen Stürmer gesehen, der die Dinger so präzise verwandelt. Da habe ich mir ganz genau angeschaut, wie er sich im Strafraum verhält, welche Laufwege er macht und wie er beim Abschluss zum Ball steht.
Dadurch, dass Simon Terodde im Sturm gesetzt war, bist du häufig auf dem Flügel oder als hängende Spitze aufgelaufen. War das für dich auch okay oder siehst du dich letztlich auch am liebsten als Vollstrecker?
Für meine Entwicklung war es total wichtig, dass ich auch mal auf anderen Positionen spiele. Ich denke, vor allem als hängende Spitze, die sozusagen drumherum spielt, ist mir das gut gelungen. Ich möchte einfach zeigen, was ich alles kann. Wenn ich das auf dem Flügel machen darf, dann mache ich das, aber im Sturmzentrum oder direkt dahinter fühle ich mich am wohlsten. Denn dort kommt mein Abschluss als meine große Stärke am besten zum Tragen.