Im August dieses Jahres trafen sich im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund Vertreter der Erst- und Zweitligisten zu einem ganz besonderen Wettbewerb mitten im Ruhrgebiet, dem besiedelungsreichsten Fleckchen Erde Fußballdeutschlands, in dem auf engstem Raum so viele Traditionsclubs wie der BVB, Schalke 04, der VfL Bochum, Rot-Weiss Essen und so weiter und so fort zuhause sind. Doch dieses Mal ging es im „Pott“ nicht um Tore und Punkte oder die richtige taktische Ausrichtung und den perfekten Matchplan, sondern um Fußballfachwissen. Gesucht wurde anlässlich des 60-jährigen Bundesliga-Jubiläums der deutsche Fußballquizmeister, den am Ende der VfL Bochum stellte, während sich das vierköpfige HSV-Rateteam um Clubmanager und Vizepräsident Bernd Wehmeyer knapp geschlagen geben musste, am Ende aber den dritten Platz feiern durfte. Neben all den Fragen rund um Fußball-Geschichte und -Geschichten hätte eine Frage an diesem Abend auch lauten Können: Wer ist 31 Jahre alt und spielt seit rund fünf Jahren für seinen Club? Die Antwort hätte gelautet: der durchschnittliche Mannschaftskapitän eines deutschen Profivereins. Wer hätte es gewusst?
Da diese Frage im Deutschen Fußballmuseum nicht gestellt wurde, stellen wir sie an dieser Stelle. Denn im Zuge der Recherchen zum Schwerpunktthema „Mannschaftskapitäne“ stolperte die HSVlive-Redaktion über einige spannende Zahlen, Daten und Fakten – und machte sich deshalb daran, für die 36 Vereine der 1. und 2. Liga Name, Alter und Vereinszugehörigkeit der Kapitäne herauszufinden und zu vergleichen. Dabei herausgekommen ist Spannendes. Denn statistisch gesehen ist ein Mannschaftsführer eines Erstligisten Rot-Weiss doppelt so lange in seinem Verein verwurzelt wie der Kapitän eines Zweitligisten. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass die Teams der 2. Liga häufiger als eine Art Sprungbrett für die Spieler dienen, wodurch die Verweildauer – gerade der besten Spieler, die ja in der Regel auch für das Kapitänsamt infrage kommen – bei einem Club im Schnitt geringer ist als bei einem Bundesligisten. Fakt ist aber, dass die Themen Erfahrung und Identifikation bei der Kapitänswahl der Trainer eine wichtige Rolle einnehmen, denn in den allermeisten Fällen sind es – unabhängig von der Ligazugehörigkeit – die erfahreneren Spieler, die sich bereits seit vielen Jahren im Verein befinden und sich damit in besonderer Weise mit ihrem Club identifizieren. Angeführt wird diese Liste von FCB-Keeper und -Käpt‘n Manuel Neuer, der bereits seit zwölfeinhalb Jahren die „Mia san mia“-Mentalität der Münchner lebt. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die vermeintlich etwas ruhigeren Standorte Wolfsburg und Freiburg, wobei deren Kapitäne Maximilian Arnold und Christian Günter eigentlich sogar noch länger in ihrem Verein aktiv sind, wenn man ihre Zeit im eigenen Nachwuchs hinzurechnet. Echte Clublegenden also.
Natürlich kommt es auch mal vor, dass ein gänzlich neu zum Team gestoßener Spieler direkt die Binde übertragen bekommt, vorrangig bei solchen Vereinen, die – wie das Beispiel Borussia Mönchengladbach aktuell zeigt – einen erheblichen Umbruch initiiert haben. Gleiches galt übrigens auch für HSV-Kapitän Sebastian Schonlau, der direkt nach seiner Verpflichtung im Sommer 2021 vom zu diesem Zeitpunkt ebenfalls neuen Trainer Tim Walter zum Mannschaftsführer ernannt wurde. Allerdings: Schonlau trug bereits zuvor beim SC Paderborn die Binde, er stieß also mit nachgewiesener Führungserfahrung zu den Rothosen und war daher und aufgrund seines Naturells für Walter sofort die erste Wahl. Mit nunmehr zweieinhalb Jahren Vereinszugehörigkeit liegt „Bascho“ knapp unter dem Mittelwert der 2. Liga, in der Sascha Mockenhaupt vom SV Wehen Wiesbaden die Tabelle der Vereinszugehörigkeit anführt. Und das, obwohl er – und auch dies trifft auf mehrere Clubs in 1. und 2. Liga zu – nicht immer zur Startelf seines Clubs zählt. Auch dies ist ein interessanter Aspekt, denn selbstverständlich wählen Trainer ihren Kapitän natürlich auch nach sportlichen Gesichtspunkten aus, aber augenscheinlich nicht nur. Auch Attribute wie besagte Identifikation und Vereinszugehörigkeit sowie Führungsqualitäten auf und neben dem Platz spielen eine entscheidende Rolle, gerade auch in der heutigen Zeit, in der viel Wert auf Kaderbreite und damit auf Rotation oder auch bis zu fünffachen Auswechslungen während eines Spiels gesetzt wird. Den klassischen unumstrittenen Stammspieler gibt es natürlich weiterhin, offensichtlich zählen aber bei der Wahl des Mannschaftsführers, der seinem Titel entsprechend eine Mannschaft führen und damit quasi eine leitende Position ausfüllen soll, heutzutage auch noch viele weitere Faktoren, die über die reine Anzahl an Startelfeinsätzen hinausgehen.
Natürlich kommt es auch mal vor, dass ein gänzlich neu zum Team gestoßener Spieler direkt die Binde übertragen bekommt, vorrangig bei solchen Vereinen, die – wie das Beispiel Borussia Mönchengladbach aktuell zeigt – einen erheblichen Umbruch initiiert haben. Gleiches galt übrigens auch für HSV-Kapitän Sebastian Schonlau, der direkt nach seiner Verpflichtung im Sommer 2021 vom zu diesem Zeitpunkt ebenfalls neuen Trainer Tim Walter zum Mannschaftsführer ernannt wurde. Allerdings: Schonlau trug bereits zuvor beim SC Paderborn die Binde, er stieß also mit nachgewiesener Führungserfahrung zu den Rothosen und war daher und aufgrund seines Naturells für Walter sofort die erste Wahl. Mit nunmehr zweieinhalb Jahren Vereinszugehörigkeit liegt „Bascho“ knapp unter dem Mittelwert der 2. Liga, in der Sascha Mockenhaupt vom SV Wehen Wiesbaden die Tabelle der Vereinszugehörigkeit anführt. Und das, obwohl er – und auch dies trifft auf mehrere Clubs in 1. und 2. Liga zu – nicht immer zur Startelf seines Clubs zählt. Auch dies ist ein interessanter Aspekt, denn selbstverständlich wählen Trainer ihren Kapitän natürlich auch nach sportlichen Gesichtspunkten aus, aber augenscheinlich nicht nur. Auch Attribute wie besagte Identifikation und Vereinszugehörigkeit sowie Führungsqualitäten auf und neben dem Platz spielen eine entscheidende Rolle, gerade auch in der heutigen Zeit, in der viel Wert auf Kaderbreite und damit auf Rotation oder auch bis zu fünffachen Auswechslungen während eines Spiels gesetzt wird. Den klassischen unumstrittenen Stammspieler gibt es natürlich weiterhin, offensichtlich zählen aber bei der Wahl des Mannschaftsführers, der seinem Titel entsprechend eine Mannschaft führen und damit quasi eine leitende Position ausfüllen soll, heutzutage auch noch viele weitere Faktoren, die über die reine Anzahl an Startelfeinsätzen hinausgehen.
HSV-Anführer: Sebastian Schonlau weiß Mannschaft und Trainerteam hinter sich.
Dass Sebastian Schonlau all diese Werte wie Führungsstärke, Loyalität und Identifikation vereint und damit dem Idealbild eines Mannschaftsführers entspricht, hat er bereits vielfach mit der Raute auf der Brust und der Binde am Arm unter Beweis gestellt. Wie oft genau? Diese Frage hätten wahrscheinlich nicht einmal die Quiz-Cracks des VfL Bochum beantworten können. Bernd Wehmeyer und sein Bronze-Team aber auf jeden Fall: Es sind bis zum Erscheinungstag dieser HSVlive-Ausgabe in Liga und Pokal exakt 75 Spiele.