Mittelfeldspieler SONNY KITTEL hat beim 4:2-Erfolg in Regensburg sein 100. Pflichtspiel für den HSV bestritten. Im HSVlive-Magazin blickt der Offensivkünstler auf seine bewegendsten Spiele, Tore und Momente zurück.
Seine Statistik spricht für sich: 100 Spiele, 61 Scorerpunkte, verteilt auf 29 Tore und 32 Assists. Wenn Offensivspieler Sonny Kittel in den letzten drei Jahren für den HSV auf dem Platz stand, dann hat er durchschnittlich also 0,61 Scorerpunkte pro Partie beigesteuert – eine unglaubliche Quote! Da war es nur folgerichtig, dass der Edeltechniker auch in seinem Jubiläumsspiel beim SSV Jahn Regensburg den entscheidenden Elfmeter zum 4:2 durch David Kinsombi (90. +6) herausholte und damit seine Statistik weiter nach oben schraubte. 100 Pflichtspiele für den HSV – diese Marke hatte im aktuellen Kader bisher nur Bakery Jatta (141) erreicht. „Ich hätte es mir vor ein paar Jahren aufgrund meiner Vorgeschichte mit den ganzen Verletzungen nicht mehr ausgemalt, dass es noch so weit kommen wird. Ich bin stolz auf diese Marke, weiß aber auch, dass es zahlreiche große Spieler in der Historie des HSV geschafft haben, 100 Spiele für den Club zu absolvieren. Ich hoffe, dass noch viele weitere Spiele dazukommen werden“, erklärt der 29-Jährige in seiner gewohnt bescheidenen Art. Auch im Hinblick auf seine unglaubliche offensive Produktivität von 61 Scorerpunkten in diesen 100 Partien übt sich der gebürtige Gießener in Zurückhaltung: „Ich denke, dass ich genau dafür da bin. Das ist meine große Stärke und mein Job. Ich freue mich über die bisherige Ausbeute, habe aber auch einen hohen Anspruch an mich selbst und weiß, dass noch mehr gegangen wäre.“ Im Mittelpunkt zu stehen und über sich selbst zu sprechen, das ist nicht unbedingt das Ding des beidfüßigen Offensivspielers. Angesichts seines besonderen Jubiläums hat Sonny Kittel für das HSVlive-Magazin dennoch eine Ausnahme gemacht und über seine besonderen Momente im HSV-Dress gesprochen.
Schönstes Tor: In meiner ersten HSV-Saison beim 4:2-Sieg in Karlsruhe ist mir ein sehenswertes Tor gelungen, als ich von außen nach innen gezogen bin und den Ball ins lange Eck gehauen habe. Der Schuss war wahrscheinlich unhaltbar. Zudem kommen die Chip-Elfmeter gegen Nürnberg hinzu. Es waren echt ein paar tolle Treffer dabei. Am schönsten wäre es noch gewesen, wenn ich in der letzten Saison den Freistoß am Millerntor, der in der 1. Minute ans Lattenkreuz gegangen ist, verwandelt hätte. Das wäre das Tor meines Lebens gewesen.
Größter Sieg: Der Derby-Sieg in diesem Jahr gegen den FC St. Pauli war auf jeden Fall ein sehr besonderer Moment. Leider war das Volksparkstadion damals noch nicht komplett gefüllt, aber dennoch war das ein geiler Sieg, der mir für immer in Erinnerung bleiben wird.
Bewegendster Moment: Das Tor von Bakery Jatta gegen Hannover 96. Das war ein ganz spezieller Moment, weil man gespürt hat, wie sehr sich alle Menschen für ihn und mit ihm gefreut haben. Das Stadion war damals ausverkauft. Das war nicht nur für „Baka“, sondern für uns alle ein ganz besonderer Tag. Zudem habe ich noch einen weiteren, für mich persönlich bewegenden Moment, als ich meine Tochter zum ersten Mal nach einem Spiel mit auf den Platz nehmen konnte. Das war ein Traum und Wunsch von mir, auf den ich mein Leben lang hingearbeitet habe.
Schönste Vorlage: Die Vorlage zum 1:0 durch „Bobby“ im diesjährigen DFB-Pokal-Achtelfinale in Köln. Da habe ich Benno Schmitz über die linke Seite ausgedribbelt und geflankt. Das war ein Assist, der mir sofort in den Sinn kommt und den „Bobby“ auch erstklassig genutzt hat. Mir fällt nur ein schönerer Pass im Heimspiel gegen Rostock auf Faride Alidou ein. Doch da wurde er im letzten Moment noch erfolgreich abgegrätscht.
Kuriosester Moment: Wenn man die Umstände des Zustandekommens außer Acht lässt, dann war es im Endspurt der Vorsaison besonders, dass mich Horst Hrubesch noch einmal trainiert hat. Aufgrund der Jugendzeit ist er ein besonderer Mensch für mich, der stets eine väterliche Seite und einen Ratschlag hat, so dass ich mich immer freue, ihn zu treffen und mit ihm zu sprechen. Man konnte sich damals nicht so richtig vorstellen, wie es mit ihm als Vereinstrainer ist, aber wir hatten eine lehrreiche und lustige Zeit, obwohl es nicht mehr für den Aufstieg gereicht hat. Jeder, der ihn kennt, weiß einfach, wie sehr er noch immer den Fußball lebt. Er ist einer der erfolgreichsten deutschen Fußballer aller Zeiten. Eine absolute Legende. Man spürt, wie sehr er den HSV liebt. Das zeigt auch, dass er aus Verbundenheit trotz seines Alters noch immer mit anpackt.