Von Aiyana bis Zuhause – im großen A-Z DES HSVLIVE-MAGAZINS lernen wir den Fuß­baller Selke ebenso wie den Menschen Davie kennen.

Es gibt im Fußball ja immer diesen Ruf nach echten Typen.Und die gibt es auch nach wie vor. Einer dieser Typen ist definitiv Davie Selke, der, seit er vor zehn Jahren in den Profi­­fuß­­ball kam, wohl kaum einen Fuß­­ball­­fan kalt­­ge­­lassen hat. Doch wie tickt dieser Selke, der in der Jugend für den VfB Stutt­­gart und 1899 Hoffen­­heim spielte und als Profi in Bremen, Leipzig und Köln seine Spuren hinter­ließ? Wie ist er ab­seits des Fuß­­ball­­platzes und wie blickt er als heute 29-Jähriger auf die Dinge, die ihn im Laufe der Jahre zu einem echten Typen gemacht haben? Im großen A-Z, das ihm die HSVlive-Redaktion im Öster­­reich-Trainings­­lager vorlegte, erklärt er es.

A

Aiyana

Meine Tochter ist gerade zwei Jahre alt geworden und sie ist das ganz große Glück von meiner Frau und mir. Das Leben mit Kind ist neu, anders, schön und manch­­mal auch an­­strengend zu­gleich. Ich liebe das Leben als Papa. Und es macht mich allge­mein zu einem besseren Menschen.

B

Bowl

Ich esse fast jeden Abend eine Bowl, genauer: eine Acai-Bowl. Acai ist eine Frucht, die man gemeinsam mit Banane, Him­­beeren und Heidel­­beeren und ein bisschen Reis mit Kokos­milch zu­bereitet.

C

Cristiano Ronaldo oder Messi

Beides großartige Fuß­­baller. Aber wenn es um das Thema Lieblings­spieler geht, dann nenne ich Mario Gomez. Ich bin ein Stutt­garter Jung, und als er damals für den VfB die Netze kaputt­geschossen hat, habe ich zu ihm auf­geschaut.

D

Davie

Die Geschichte meines Vor­namens ist recht einfach: Meine Mutter wollte mich eigent­lich David nennen, doch dann gab es in dem Kranken­­haus, in dem ich geboren wurde, schon ein Baby mit dem Namen David – und da ist meine Mutter dann kreativ geworden und hat einfach den letzten Buch­­staben getauscht.

E

Ehr­geiz

Ich bin ein sehr ehr­­geiziger Mensch. Auf dem Platz kann man das auch erkennen. Früher war ich damit auch manch­­mal etwas drüber und so wurde das dann oft mit Un­­sport­lich­keit ver­wechselt. Dabei bin ich einfach nur un­­glaub­lich ehr­­geizig und will jedes Spiel gewinnen, ganz egal ob im aus­verkauften Stadion oder im Trainings­spiel.

F

Familie

Ich hatte nie einen großen Freundes­­kreis, sondern habe schon immer viel im Kreis meiner Familie gemacht. Dadurch haben wir eine extrem enge Bindung. Meine Onkel und meine Brüder sind mein Freundes­kreis, ihnen kann ich hundert­­prozentig vertrauen. Dazu meine Eltern und Oma und Opa. Gerade mein Opa hat mit mir als Kind und Jugend­licher immer trainiert, ihm verdanke ich sehr viel.

G

Glaube

Ich bin sehr gläubig. Ich bin in einem christlichen Haus­halt bei meiner Mutter und meinen Groß­eltern aufge­­wachsen und wir sind auch schon damals in die Kirche gegangen, aber meine eigene, leib­­haftige Beziehung zu Jesus habe ich seit etwas mehr als zwei Jahren. Mein Onkel ist Pastor und hat mich auf meinem Weg be­­gleitet. Heute ist mein Glaube an Jesus alles für mich, daraus ziehe ich all meine Kraft.

H

Hrubesch

Horst Hrubesch und ich haben eine ganz eigene Beziehung. Es begann in der U18-National­­mann­­schaft, in der er mich immer zur Halb­­zeit aus­­ge­­wechselt hat, egal wie ich gespielt hatte. Tor geschossen, einen auf­­gelegt – egal, trotz­dem aus­ge­wechselt. Ich hatte aber riesen­­großen Respekt vor ihm, daher habe ich auch nie etwas gesagt. Später in der U21 hat sich unser Verhält­nis dann aber total ge­­wandelt, wir haben viel gesprochen, hatten großes Ver­trauen zu­­einander und er hat mich definitiv zu einem besseren Spieler gemacht. Ich freue mich, dass ich ihn beim HSV jetzt wieder regel­­mäßig sehen werde.

I

Internat

Beim VfB Stutt­gart habe ich noch ganz normal in der Jugend gespielt, später in Hoffen­heim dann aber im Internat gelebt. Und das war einfach eine geile Zeit. Wir hatten ein riesiges Mit­einander, hatten alle die gleichen Interessen und mit meinem damaligen Zimmer­nach­barn Niklas Süle bin ich heute noch immer sehr eng.

J

Jubel

Den alten Torjubel, den man von mir kannte, den gibt es nicht mehr. Heute widme ich jedes Tor, das ich schieße, nur noch Jesus.

K

Körper­schmuck

Ich habe viele Tattoos, mein erstes habe ich mir mit 18 stechen lassen. Oma und Opa waren davon nicht be­geistert, aber mir war es wichtig. Denn jedes meiner Tattoos hat eine tiefe Bedeutung für mich. Initialen und Geburts­daten meiner Familie, Äthiopien und Tschechien als die Heimat­länder meiner Eltern, Stern­zeichen, Jesus – alle meine Tattoos bedeuten mir sehr viel.

L

Lieblings­verein

Diesen einen Lieblings­verein habe ich nicht. Ich bin wie bereits gesagt ein Stutt­garter Junge und Mario Gomez war in meiner Kindheit mein Lieblings­stürmer, ent­sprechend habe ich den VfB natürlich verfolgt. Und ich habe selbst für tolle und große Traditions­vereine spielen dürfen, die mir auch viel bedeuten. Und jetzt ist natürlich auch der HSV ganz vorn mit dabei.

M

Mittel­stürmer

Ich war eigent­lich schon immer Stürmer, hatte als Kind aber auch eine Phase, in der ich gern ins Tor wollte, weil ich die Tor­wart­trikots immer toll fand. Aber da war ich nicht sehr talentiert, deshalb wurde ich relativ schnell wieder nach vorn geschickt, wofür ich heute sehr dank­bar bin.

N

Neuer

Ich bin ein Mensch, der gern sein gewohntes Umfeld und bekannte Ab­läufe hat. Aber als Fuß­baller gehört es dazu, dass man sich schnell in ein neues Umfeld inte­grieren kann. Und wenn man der Neue in einer Mann­schaft ist, dann hilft es natürlich sehr, wenn man ein paar Menschen schon kennt, so wie ich hier beim HSV Noah Katterbach. Das hat mir den Einstieg rund um unser Trainings­lager in Öster­reich erleichtert. Ich wurde aber von allen Spielern und allen Beteiligten super aufge­nommen. Ich weiß, das ist die Floskel, die man immer liest und hört, aber in diesem Fall stimmt es wirklich, das war für mich schon besonders.

O

Olympia

Das wahr­schein­lich außer­­ge­wöhn­­lichste Erlebnis in meiner Zeit als Fußballer. Das ganze Phänomen Olympia war damals eigent­lich viel zu groß, um das zu der Zeit alles zu realisieren. Einfach gigantisch, diese großen Sportler und das Leben im Olympischen Dorf zu erleben. Und je weiter wir mit der U21-National­­mann­­schaft gekommen sind, umso aufregender wurde es. Das Finale im Maracana-Stadion gegen Brasilien war dann ein absolutes High­­light, das werde ich nie vergessen. Und ich bin auch sehr stolz, eine Olympia­­medaille zu Hause zu haben, auch wenn es nur die silberne ist.

P

Pläne

Auf jeden Fall kann ich sagen, dass ich nach meiner Karriere gern im Fuß­­ball bleiben würde. Und da gibt es zwei Bereiche, die ich interessant finde. Erstens als Berater zu arbeiten, denn ich könnte mir sehr gut vorstellen, jungen Spielern meine Erfahrung weiter­zugeben und sie auf ihrem Weg zu begleiten. Aber je älter ich werde, umso mehr kann ich mir auch vor­stellen, Trainer zu werden.

Q

»Quälix«

Mit Felix Magath kam ich zu meiner Zeit in Berlin super aus. Ich bin ein Mensch, der sehr direkt ist und seine Meinung auch sagt – und das kam bei ihm sehr gut an, glaube ich, deshalb hatten wir eine super Beziehung. Felix Magath ist eine Institution, hat ein un­glaub­liches Fuß­­ball­­wissen, gepaart mit Erfahrung ohne Ende. Und daraus resultiert eine große Ruhe, die ich bewunderns­­wert finde. Ich denke aber, dass ich ein anderer Trainer­typ wäre, denn ich könnte mir vor­stellen, etwas näher an der Mann­­schaft zu sein.

R

Rücken­nummer

Ich bin Jean-Luc Dompe sehr dankbar, dass er in dieser Saison zur Nummer 7 ge­wechselt ist, denn so wurde die 27 frei, und die ist für mich eine ganz besondere Rücken­­nummer. Ich fand als junger Mittel­­stürmer natür­lich die 9 super, aber als Nach­­wuchs­­spieler ist diese Zahl erst einmal utopisch. Die 33 fand ich auch immer gut, erstens wegen Mario Gomez, und zweitens, weil 3 x 3 neun ist. Und ich mochte die 27. Denn 2 + 7 ist auch neun und darüber hinaus hat mir die Zahl ein­fach ge­fallen. Und seit­dem nehme ich sie immer, wenn sie frei ist.

S

Selke-Schnitt

Das war die Idee meines dama­ligen Friseurs. Ich war jung, er fand die Idee toll und ich habe den Spaß mit­ge­macht. So ist der Selke-Schnitt ent­­standen.

T

Tschechisch

Die Familie meiner Mutter kommt aus Tschechien und ich war früher öfter mit meinen Groß­eltern in Tschechien im Urlaub, um die Familie zu besuchen. Damals habe ich gelernt, die Sprache zu verstehen, die Aus­sprache zu lernen war hingegen etwas schwieriger, aber ich kann mich sehr gut ver­ständigen. Adam Karabec hat das sehr gefreut, so hatte er in den ersten Wochen auch immer mal einen Ansprech­partner in seiner Heimat­sprache.

U

U-Europa­meister

Ich hatte das Glück, dass ich sowohl mit der deutschen U19 als auch mit der U21 Europa­meister werden konnte. In der U21 war unser heutiger HSV-Sport­vor­stand Stefan Kuntz damals mein Trainer, der mir von Anfang an sehr viel Vertrauen geschenkt hat. Auf diese Titel bin ich schon sehr stolz.

V

Volks­park­stadion

Ein geiles Stadion! Ich durfte schon oft dort auflaufen und war auch beim Rele­gations­rücks­piel mit Hertha BSC dabei, obwohl ich nicht spielen konnte. Und ich muss sagen, dass ich die Wucht und die Lautstärke an diesem Tag extrem beein­druckend fand. Ich freue mich deshalb wirklich riesig darauf, für den HSV im Volks­park zu spielen.

W

Winter­bach

Meine Heimat. Hier bin ich aufge­wachsen, meine Mutter und mein Bruder leben noch immer dort. Ab und an bin ich auch noch da und finde es immer schön, wenn ich zum Bäcker gehe und die Ver­käuferin, die seit 30 Jahren dort ar­beitet und mich bereits als Kind kannte, mich mit „Hallo Davie, wie schön, dass du da bist“ begrüßt.

X

X-beliebig

Ich tausche nach einem Spiel nicht x-beliebig mein Trikot. Wenn mich ein Gegen­spieler nach meinem Trikot fragt, was auch schon mal vorge­kommen ist, dann mache ich das und nehme dann natürlich auch gern sein Trikot. Aber von mir aus tausche ich eigentlich nur mit Freunden oder Spielern, mit denen mich etwas verbindet. Und die Trikots be­kommen dann später bei mir zu Hause einen beson­deren Platz.

Y

Yussuf Poulsen

Mit ihm habe ich in Leipzig zusammen­­ge­spielt. Yussuf hat mir damals gezeigt, dass man auch als Kon­kurrenten Freunde sein kann. Das habe ich von ihm gelernt, das kannte ich so vorher nicht. Wir waren Konkurrenten um die Position als Mittelstürmer, ich habe zu Beginn ge­spielt, er saß auf der Bank und kam vor dem Spiel zu mir und sagte: „Hey Davie, ich wünsche dir viel Erfolg.“ Ich dachte, der nimmt mich auf den Arm, schließ­lich haben wir um den einen Platz im Team gekämpft. Aber er meinte das ernst und hat mich damit absolut beein­druckt. Das und in der Folge noch viel mehr habe ich von Yussuf gelernt und wir sind bis heute be­freundet.

Z

Zuhause

Meine Frau und ich kommen beide aus Stuttgart, aber für mich ist mein Zuhause dort, wo meine Familie ist. Das bringt der Beruf als Fuß­baller so mit sich. Wobei ich eigentlich als Typ gar nicht so bin, dass ich ständig etwas verändern möchte. Wenn ich im Urlaub am ersten Tag in ein Restaurant gehe und es mir dort ge­fällt, dann möchte ich auch die rest­lichen Urlaubs­tage dorthin gehen. Das steht ein bisschen im Wider­spruch zu meiner Vita. Aber jetzt ist Hamburg mein Zuhause, und die Stadt ist toll und für mich wirklich ganz vorn dabei. 

Von Aiyana bis Zuhause – im großen A-Z DES HSVLIVE-MAGAZINS lernen wir den Fuß­baller Selke ebenso wie den Menschen Davie kennen.

Es gibt im Fußball ja immer diesen Ruf nach echten Typen. Und die gibt es auch nach wie vor. Einer dieser Typen ist definitiv Davie Selke, der, seit er vor zehn Jahren in den Profi­­fuß­­ball kam, wohl kaum einen Fuß­­ball­­fan kalt­­ge­­lassen hat. Doch wie tickt dieser Selke, der in der Jugend für den VfB Stutt­­gart und 1899 Hoffen­­heim spielte und als Profi in Bremen, Leipzig und Köln seine Spuren hinter­ließ? Wie ist er ab­seits des Fuß­­ball­­platzes und wie blickt er als heute 29-Jähriger auf die Dinge, die ihn im Laufe der Jahre zu einem echten Typen gemacht haben? Im großen A-Z, das ihm die HSVlive-Redaktion im Öster­­reich-Trainings­­lager vorlegte, erklärt er es.

A

Aiyana

Meine Tochter ist gerade zwei Jahre alt geworden und sie ist das ganz große Glück von meiner Frau und mir. Das Leben mit Kind ist neu, anders, schön und manch­­mal auch an­­strengend zu­gleich. Ich liebe das Leben als Papa. Und es macht mich allge­mein zu einem besseren Menschen.


B

Bowl

Ich esse fast jeden Abend eine Bowl, genauer: eine Acai-Bowl. Acai ist eine Frucht, die man gemeinsam mit Banane, Him­­beeren und Heidel­­beeren und ein bisschen Reis mit Kokos­milch zu­bereitet.


C

Cristiano Ronaldo oder Messi

Beides großartige Fuß­­baller. Aber wenn es um das Thema Lieblings­spieler geht, dann nenne ich Mario Gomez. Ich bin ein Stutt­garter Jung, und als er damals für den VfB die Netze kaputt­geschossen hat, habe ich zu ihm auf­geschaut.


D

Davie

Die Geschichte meines Vor­namens ist recht einfach: Meine Mutter wollte mich eigent­lich David nennen, doch dann gab es in dem Kranken­­haus, in dem ich geboren wurde, schon ein Baby mit dem Namen David – und da ist meine Mutter dann kreativ geworden und hat einfach den letzten Buch­­staben getauscht.

E

Ehr­geiz

Ich bin ein sehr ehr­­geiziger Mensch. Auf dem Platz kann man das auch erkennen. Früher war ich damit auch manch­­mal etwas drüber und so wurde das dann oft mit Un­­sport­lich­keit ver­wechselt. Dabei bin ich einfach nur un­­glaub­lich ehr­­geizig und will jedes Spiel gewinnen, ganz egal ob im aus­verkauften Stadion oder im Trainings­spiel.

F

Familie

Ich hatte nie einen großen Freundes­­kreis, sondern habe schon immer viel im Kreis meiner Familie gemacht. Dadurch haben wir eine extrem enge Bindung. Meine Onkel und meine Brüder sind mein Freundes­kreis, ihnen kann ich hundert­­prozentig vertrauen. Dazu meine Eltern und Oma und Opa. Gerade mein Opa hat mit mir als Kind und Jugend­licher immer trainiert, ihm verdanke ich sehr viel.

G

Glaube

Ich bin sehr gläubig. Ich bin in einem christlichen Haus­halt bei meiner Mutter und meinen Groß­eltern aufge­­wachsen und wir sind auch schon damals in die Kirche gegangen, aber meine eigene, leib­­haftige Beziehung zu Jesus habe ich seit etwas mehr als zwei Jahren. Mein Onkel ist Pastor und hat mich auf meinem Weg be­­gleitet. Heute ist mein Glaube an Jesus alles für mich, daraus ziehe ich all meine Kraft.

H

Hrubesch

Horst Hrubesch und ich haben eine ganz eigene Beziehung. Es begann in der U18-National­­mann­­schaft, in der er mich immer zur Halb­­zeit aus­­ge­­wechselt hat, egal wie ich gespielt hatte. Tor geschossen, einen auf­­gelegt – egal, trotz­dem aus­ge­wechselt. Ich hatte aber riesen­­großen Respekt vor ihm, daher habe ich auch nie etwas gesagt. Später in der U21 hat sich unser Verhält­nis dann aber total ge­­wandelt, wir haben viel gesprochen, hatten großes Ver­trauen zu­­einander und er hat mich definitiv zu einem besseren Spieler gemacht. Ich freue mich, dass ich ihn beim HSV jetzt wieder regel­­mäßig sehen werde.

I

Internat

Beim VfB Stutt­gart habe ich noch ganz normal in der Jugend gespielt, später in Hoffen­heim dann aber im Internat gelebt. Und das war einfach eine geile Zeit. Wir hatten ein riesiges Mit­einander, hatten alle die gleichen Interessen und mit meinem damaligen Zimmer­nach­barn Niklas Süle bin ich heute noch immer sehr eng.

J

Jubel

Den alten Torjubel, den man von mir kannte, den gibt es nicht mehr. Heute widme ich jedes Tor, das ich schieße, nur noch Jesus.

K

Körper­schmuck

Ich habe viele Tattoos, mein erstes habe ich mir mit 18 stechen lassen. Oma und Opa waren davon nicht be­geistert, aber mir war es wichtig. Denn jedes meiner Tattoos hat eine tiefe Bedeutung für mich. Initialen und Geburts­daten meiner Familie, Äthiopien und Tschechien als die Heimat­länder meiner Eltern, Stern­zeichen, Jesus – alle meine Tattoos bedeuten mir sehr viel.

L

Lieblings­verein

Diesen einen Lieblings­verein habe ich nicht. Ich bin wie bereits gesagt ein Stutt­garter Junge und Mario Gomez war in meiner Kindheit mein Lieblings­stürmer, ent­sprechend habe ich den VfB natürlich verfolgt. Und ich habe selbst für tolle und große Traditions­vereine spielen dürfen, die mir auch viel bedeuten. Und jetzt ist natürlich auch der HSV ganz vorn mit dabei.

M

Mittel­stürmer

Ich war eigent­lich schon immer Stürmer, hatte als Kind aber auch eine Phase, in der ich gern ins Tor wollte, weil ich die Tor­wart­trikots immer toll fand. Aber da war ich nicht sehr talentiert, deshalb wurde ich relativ schnell wieder nach vorn geschickt, wofür ich heute sehr dank­bar bin.

N

Neuer

Ich bin ein Mensch, der gern sein gewohntes Umfeld und bekannte Ab­läufe hat. Aber als Fuß­baller gehört es dazu, dass man sich schnell in ein neues Umfeld inte­grieren kann. Und wenn man der Neue in einer Mann­schaft ist, dann hilft es natürlich sehr, wenn man ein paar Menschen schon kennt, so wie ich hier beim HSV Noah Katterbach. Das hat mir den Einstieg rund um unser Trainings­lager in Öster­reich erleichtert. Ich wurde aber von allen Spielern und allen Beteiligten super aufge­nommen. Ich weiß, das ist die Floskel, die man immer liest und hört, aber in diesem Fall stimmt es wirklich, das war für mich schon besonders.

O

Olympia

Das wahr­schein­lich außer­­ge­wöhn­­lichste Erlebnis in meiner Zeit als Fußballer. Das ganze Phänomen Olympia war damals eigent­lich viel zu groß, um das zu der Zeit alles zu realisieren. Einfach gigantisch, diese großen Sportler und das Leben im Olympischen Dorf zu erleben. Und je weiter wir mit der U21-National­­mann­­schaft gekommen sind, umso aufregender wurde es. Das Finale im Maracana-Stadion gegen Brasilien war dann ein absolutes High­­light, das werde ich nie vergessen. Und ich bin auch sehr stolz, eine Olympia­­medaille zu Hause zu haben, auch wenn es nur die silberne ist.

P

Pläne

Auf jeden Fall kann ich sagen, dass ich nach meiner Karriere gern im Fuß­­ball bleiben würde. Und da gibt es zwei Bereiche, die ich interessant finde. Erstens als Berater zu arbeiten, denn ich könnte mir sehr gut vorstellen, jungen Spielern meine Erfahrung weiter­zugeben und sie auf ihrem Weg zu begleiten. Aber je älter ich werde, umso mehr kann ich mir auch vor­stellen, Trainer zu werden.

Q

»Quälix«

Mit Felix Magath kam ich zu meiner Zeit in Berlin super aus. Ich bin ein Mensch, der sehr direkt ist und seine Meinung auch sagt – und das kam bei ihm sehr gut an, glaube ich, deshalb hatten wir eine super Beziehung. Felix Magath ist eine Institution, hat ein un­glaub­liches Fuß­­ball­­wissen, gepaart mit Erfahrung ohne Ende. Und daraus resultiert eine große Ruhe, die ich bewunderns­­wert finde. Ich denke aber, dass ich ein anderer Trainer­typ wäre, denn ich könnte mir vor­stellen, etwas näher an der Mann­­schaft zu sein.

R

Rücken­nummer

Ich bin Jean-Luc Dompe sehr dankbar, dass er in dieser Saison zur Nummer 7 ge­wechselt ist, denn so wurde die 27 frei, und die ist für mich eine ganz besondere Rücken­­nummer. Ich fand als junger Mittel­­stürmer natür­lich die 9 super, aber als Nach­­wuchs­­spieler ist diese Zahl erst einmal utopisch. Die 33 fand ich auch immer gut, erstens wegen Mario Gomez, und zweitens, weil 3 x 3 neun ist. Und ich mochte die 27. Denn 2 + 7 ist auch neun und darüber hinaus hat mir die Zahl ein­fach ge­fallen. Und seit­dem nehme ich sie immer, wenn sie frei ist.

S

Selke-Schnitt

Das war die Idee meines dama­ligen Friseurs. Ich war jung, er fand die Idee toll und ich habe den Spaß mit­ge­macht. So ist der Selke-Schnitt ent­­standen.

T

Tschechisch

Die Familie meiner Mutter kommt aus Tschechien und ich war früher öfter mit meinen Groß­eltern in Tschechien im Urlaub, um die Familie zu besuchen. Damals habe ich gelernt, die Sprache zu verstehen, die Aus­sprache zu lernen war hingegen etwas schwieriger, aber ich kann mich sehr gut ver­ständigen. Adam Karabec hat das sehr gefreut, so hatte er in den ersten Wochen auch immer mal einen Ansprech­partner in seiner Heimat­sprache.

U

U-Europa­meister

Ich hatte das Glück, dass ich sowohl mit der deutschen U19 als auch mit der U21 Europa­meister werden konnte. In der U21 war unser heutiger HSV-Sport­vor­stand Stefan Kuntz damals mein Trainer, der mir von Anfang an sehr viel Vertrauen geschenkt hat. Auf diese Titel bin ich schon sehr stolz.

V

Volks­park­stadion

Ein geiles Stadion! Ich durfte schon oft dort auflaufen und war auch beim Rele­gations­rücks­piel mit Hertha BSC dabei, obwohl ich nicht spielen konnte. Und ich muss sagen, dass ich die Wucht und die Lautstärke an diesem Tag extrem beein­druckend fand. Ich freue mich deshalb wirklich riesig darauf, für den HSV im Volks­park zu spielen.

W

Winter­bach

Meine Heimat. Hier bin ich aufge­wachsen, meine Mutter und mein Bruder leben noch immer dort. Ab und an bin ich auch noch da und finde es immer schön, wenn ich zum Bäcker gehe und die Ver­käuferin, die seit 30 Jahren dort ar­beitet und mich bereits als Kind kannte, mich mit „Hallo Davie, wie schön, dass du da bist“ begrüßt.

X

X-beliebig

Ich tausche nach einem Spiel nicht x-beliebig mein Trikot. Wenn mich ein Gegen­spieler nach meinem Trikot fragt, was auch schon mal vorge­kommen ist, dann mache ich das und nehme dann natürlich auch gern sein Trikot. Aber von mir aus tausche ich eigentlich nur mit Freunden oder Spielern, mit denen mich etwas verbindet. Und die Trikots be­kommen dann später bei mir zu Hause einen beson­deren Platz.

Y

Yussuf Poulsen

Mit ihm habe ich in Leipzig zusammen­­ge­spielt. Yussuf hat mir damals gezeigt, dass man auch als Kon­kurrenten Freunde sein kann. Das habe ich von ihm gelernt, das kannte ich so vorher nicht. Wir waren Konkurrenten um die Position als Mittelstürmer, ich habe zu Beginn ge­spielt, er saß auf der Bank und kam vor dem Spiel zu mir und sagte: „Hey Davie, ich wünsche dir viel Erfolg.“ Ich dachte, der nimmt mich auf den Arm, schließ­lich haben wir um den einen Platz im Team gekämpft. Aber er meinte das ernst und hat mich damit absolut beein­druckt. Das und in der Folge noch viel mehr habe ich von Yussuf gelernt und wir sind bis heute be­freundet.

Z

Zuhause

Meine Frau und ich kommen beide aus Stuttgart, aber für mich ist mein Zuhause dort, wo meine Familie ist. Das bringt der Beruf als Fuß­baller so mit sich. Wobei ich eigentlich als Typ gar nicht so bin, dass ich ständig etwas verändern möchte. Wenn ich im Urlaub am ersten Tag in ein Restaurant gehe und es mir dort ge­fällt, dann möchte ich auch die rest­lichen Urlaubs­tage dorthin gehen. Das steht ein bisschen im Wider­spruch zu meiner Vita. Aber jetzt ist Hamburg mein Zuhause, und die Stadt ist toll und für mich wirklich ganz vorn dabei.