Die HSV-Eigen­ge­wächse JOSHA VAGNOMAN und STEPHAN AMBROSIUS stehen im Kader für die End­runde der U21-Europa­meister­schaft 2021 in Ungarn und Slo­wenien und wandeln damit auf den Spuren zahl­reicher HSVer.

Rudi Völler, Luis Figo, Fabio Canna­varo, Andrea Pirlo, Klaas-Jan Huntelaar, Thiago Alcan­tara – sie alle haben in ihrer illustren Karriere den „Golden Player Award“, die Aus­zeichnung für den besten Spieler der U21-Europa­meister­schaft, gewonnen. Mit Ausnahme von Rudi Völler und Luis Figo stemmten die genann­ten Welt­stars am Ende des Turnieres auch alles­amt die U21-EM-Trophäe in die Höhe – eine 60 Zenti­meter hohe Glas­vase, die mit Messing, Nickel und 24 Karat Gold verziert ist. Völler (1990) durfte sich später ebenso wie Canna­varo und Pirlo (2006) Fuß­ball-Welt­meister nennen, Figo (2001) und Cannavaro (2006) sogar „Weltfuß­baller des Jahres“. Keine Frage, beim seit 1972 aus­ge­tragenen und wohl wichtigsten inter­nationalen Nach­wuchs­turnier ging schon so mancher Stern am Fuß­ball­himmel auf.

Auch zahl­reiche HSV-Akteure mischten in der Ver­gangen­heit bei der Junioren-Europa­meister­schaft und dessen Quali­fikations­runde mit: Ange­fangen mit Peter Nogly und Man­fred Kaltz, die 1972 an der Quali­fikation bzw. End­runde der Erst­auf­lage des Turniers teil­nahmen, bis hin zu den bisherigen HSV-Titel­trägern Jérôme Boateng, Dennis Aogo und Gideon Jung (siehe Tabelle unten). Während das erst­genannte Duo im Jahr 2009 in Schweden unter dem damaligen U21-Bundes­trainer und heutigen HSV-Nach­wuchs­direktor Horst Hrubesch erfolg­reich war, gewann Jung 2017 beim vo­rletzten EM-Turnier in Polen unter DFB-Coach Stefan Kuntz die Gold­medaille. Es sind die bisher einzigen U21-EM-Titel einer deutschen Aus­wahl, Rekord­sieger sind die Nach­wuchs­mann­schaften Spaniens und Italiens mit jeweils fünf Titel­gewinnen.  

Terminplan U21-Euro 2021

Endrunde in zwei Teilen

Stefan Kuntz ist auch heute noch als Bundes­trainer der zweithöchsten DFB-Auswahl aktiv und nominierte für das bevor­stehende Turnier in Ungarn und Slowenien jüngst den finalen End­runden-Kader, in dem mit Außen­verteidiger Josha Vagnoman und Innen­verteidiger Stephan Ambrosius auch wieder zwei HSV-Spieler stehen. Die beiden Abwehr­spieler sind Eigen­ge­wächse, wie sie im Buche stehen, spielen seit 2010 bzw. 2012 für den Hamburger SV. Für die bevor­stehende U21-EM, an deren erfolg­reicher Quali­fikation mit Adrian Fein und Manuel Wintz­heimer im Übrigen auch ein ehe­maliger sowie ein aktueller HSVer mit­wirkten, tauschen sie nun vorüber­gehend Raute gegen Adler ein und sind bereits mitten in der laufenden Saison 2020/21 gefragt. Denn: Durch die Corona-Pandemie beschloss die UEFA bereits am 17. Juni des Vorjahres, die End­runde in zwei Teilen durch­zuführen. Die Gruppen­phase mit den Partien gegen die Nieder­lande, Gast­geber Ungarn und Rumänien wird deshalb zwischen dem 24. und 31. März, also im Rahmen der nächsten Länder­spiel­periode aus­ge­tragen, die Final­runde dann im Sommer vom 31. Mai bis 6. Juni (siehe Termin­kalender). Für Vagnoman, der bisher viermal für die U21-Auswahl auflief, und Ambrosius, der erst jüngst in den Fokus der Kuntz-Elf rückte und im November 2020 sein U21-Debüt im Freund­schafts­spiel gegen Slowenien (1:1) feierte, gilt es also, direkt voll auf Abruf zu stehen. Eine große Findungs­phase gibt es für die Kuntz-Schützlinge unmittel­bar vor den wichtigen Gruppen­spielen nämlich nicht mehr. Für das HSV-Duo ist der unge­wohnte Turnier­modus aber sicher­lich das kleinste Problem. Zu groß ist die Vorfreude, bei diesem bedeut­samen Turnier das eigene Land vertreten und auf großer inter­nationaler Bühne vor­spielen zu dürfen. Die ganz Großen ihres Sports haben es vor­gemacht.  

HSVer bei der Junioren-Europameisterschaft

Golden Boys Teil 1: Sami Khedia, Sebastian Boenisch, Benedikt Höwedes, Dennis Aogo, Jérôme Boa­teng, Manuel Neuer (hinten v.l.), Gonzalo Castro, Mesut Özil, Ashkan Dejagah, Andreas Beck und Marko Marin (vorne v.l.) bei der EM 2009 in Schweden.

Golden Boys Teil 2: Das deutsche Team nach dem Titel­gewinn bei der EM 2017 in Polen um Niklas Stark, Maxi­milian Philipp, Davie Selke, Levin Öztunali, Nadiem Amiri, Thilo Kehrer, Max Meyer und Gideon Jung (v.l.).