Die HSV-Offensive ist in dieser Saison bislang die beste der 2. Liga. SIMON TERODDE mag mit fast der Hälfte der HSV-Treffer ihr Hauptantrieb sein, doch dahinter stehen nicht nur zuverlässige Lieferanten, sondern daneben auch viele weitere Torschützen.
Nach 16 Zweitliga-Spieltagen stellt der HSV mit 35 selbst erzielten Treffern und einem Eigentor den besten Angriff der Liga. Einen Löwenanteil daran hat zweifelsfrei Simon Terodde, der auch im HSV-Dress in gewohnter Akkord-Manier Treffer wie am Fließband produziert: 16 Tore, 11 mit rechts, 2 mit links, 3 per Elfmeter, das Ganze verpackt in 6 Doppelpacks und 4 einfache Treffer. Damit vollbringt der Mittelstürmer auch in dieser Spielzeit Historisches. So schoss sich der 32-Jährige schon zu Saisonbeginn mit seinem 122. Treffer auf Platz 1 der Torschützenliste der eingleisigen 2. Liga. Seither hat er ein Dutzend weitere Tore erzielt und liegt in der ewigen Torjägerliste der zweithöchsten deutschen Spielklasse mit 134 Toren nur noch hinter Karl-Heinz Mödrath (150) und Rekordhalter Dieter Schatzschneider (154). Auch HSV-intern ging und geht „Torodde“ fleißig auf Rekordjagd: Mit seinen bisherigen 16 Zweitliga-Toren führt er bereits die vereinsinterne Bestenliste in der 2. Liga vor Sonny Kittel (14), Pierre-Michel Lasogga und Aaron Hunt (je 13) an. Mehr Tore nach einer kompletten Spielzeit hatte zudem letztmals Sergeij Barbarez (22 Treffer in der Saison 2000/01) auf dem Konto. Und das vor 20 Jahren!
Der in Superlativen stürmende Terodde ist also der Leuchtturm der HSV-Offensive, strahlt in der öffentlichen Wahrnehmung gelegentlich so stark, dass mitunter mal der Schluss gezogen wird, dass der HSV nur aus Terodde besteht und danach nichts mehr kommt. Doch das stimmt nicht so ganz, ist sogar nicht einmal die halbe Wahrheit. Und das weiß der gebürtige Bocholter, der sich stets als Teamplayer betrachtet, selbst am besten, wiederholt seit Tag 1 immer wieder gebetsmühlenartig, dass er als Box-Stürmer – unglaubliche 130 seiner 134 Zweitliga-Treffer erzielte Terodde im Strafraum – auf die Vorarbeit seiner Teamkollegen angewiesen ist. Und diese kommen ebenso häufig wie präzise: zwölfmal legten seine Mitspieler in dieser Saison auf, zehnmal direkt per Vorlage, zweimal indirekt per herausgeholtem Elfmeter. Die weiteren vier Treffer resultierten aus ungewollter Vorarbeit durch den Gegner (Paderborn, Würzburg, Sandhausen, Darmstadt).