Die Ausbreitung des Corona-Virus’ hat den Fußball und die Saison 2019/20 ausgebremst. Doch sobald sie weitergeht, hat Mittelfeldstratege ADRIAN FEIN nur ein Ziel: gewinnen. Im HSVlive-Interview spricht Fein über die Kunst, zu gewinnen und die Risiken, die man bereit ist, dafür einzugehen.
Als Adrian Fein kurz nach dem Wiederanpfiff im Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg seine Gesichtsmaske hinter das eigene Tor wirft, geht der Mittelfeldspieler ein ebenso hohes wie fahrlässiges Risiko ein. Die mehr als 1.000 Euro teure Spezialanfertigung aus Carbon soll ihm eigentlich als Schutz dienen – und zwar vor einer erneuten Gesichtsverletzung, wie er sie nur vier Wochen zuvor in Form eines Jochbeinbruches erlitten hat. Doch Fein stört die Maske in diesem Wettkampf einfach nur. Sie behindert sein eigenes Spiel und erschwert damit die Chance auf einen Sieg. Der Leihspieler des FC Bayern stellt in diesem Moment sein persönliches Wohl hinten an und den mannschaftlichen Erfolg über alles. Der Siegeswille schlägt die Vernunft und von ersterem besitzt der gebürtige Münchener eine Menge. Allzu hoch hängen will der 20-Jährige diese irgendwie exemplarische Szene aber nicht. Er ist kein Lautsprecher, lässt statt Worten lieber Taten für sich sprechen. Und mit diesen hat er in der laufenden Saison eindrucksvoll den Ton gesetzt und ist den nächsten Schritt in seiner Entwicklung gegangen. Wie das konkret aussieht und worauf es im Schlussspurt der Saison ankommen wird, darüber spricht Adrian Fein im HSVlive-Interview.
Adrian, nur einen Monat nach deinem Jochbeinbruch hast du mitten im Heimspiel gegen Regensburg deine Carbon-Maske hinters Tor geschmissen und hast ohne weitergespielt. Was ging dir in diesem Moment durch den Kopf?
Am Ende war das eine recht spontane Entscheidung. Das Spiel lief in der ersten Hälfte gar nicht gut, auch für mich persönlich nicht. Besonders bei den Aktionen, die hinter meinem Rücken passiert sind, hat mich die Maske in meinem Sichtfeld behindert. Vielleicht ist es am Ende auch eine Kopfsache gewesen, aber ich habe kurz nach Anpfiff der zweiten Hälfte gedacht: Komm, ich schmeiß das Ding jetzt weg. Danach habe ich mich besser gefühlt und war mehr im Spiel drin. Das war mein Gedanke dahinter, der sich letztlich auch ausgezahlt hat.